Die Beschuldigten von Chambéry: Mike ist aus dem Haftkrankenhaus entlassen worden und unter Auflagen in Freiheit!

Vor einigen Wochen konnte man in allen [französischen] Medien von der "tödlichen Explosion in der Nähe von Chambéry" lesen und hören. In der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai ist in Cognin (in den Savoyen) ein selbstgemachter Sprengsatz in einer stillgelegten Fabrik zufällig hochgegangen.

Es handelte sich um einen leeren Feuerlöscher, der als Behälter für eine Mischung aus Soda-Chloraten (industrielles Unkrautvernichtungsmittel) und Zucker diente, eine Mischung, wofür sich das Rezept leicht im Internet finden lässt. Jedes Jahr gibt es mehrere Dutzend solcher zufälliger Explosionen bei zukünftigen Chemikern in ganz Frankreich. Ein Vorfall diesen Typs ist kürzlich in einem Studierendenwohnheim im 7. Arrondissement in Lyon passiert

Wenn jetzt wie bei der Affäre von Chambéry die SDAT [französische Antiterror-Polizei] mit der Sache befasst ist, liegt das ganz einfach daran, dass Zoé und Mickaël als der anarchistischen Bewegung nahestehend registriert worden sind.

Bei der Explosion ist Zoé ums Leben gekommen und Mickaël ist an den Armen und im Gesicht schwer verletzt worden. Er ist am selben Abend ins Édouard-Herriot-Krankenhaus eingeliefert worden, in die Abteilung für schwere Brandverletzung und ist einige Tage später in der Haftkrankenhausabteilung Jules Courmont in Lyon inhaftiert worden. Dann war er in Corbas im Gefängnis. So schnell, wie Zoé und Mickaël von Anfang an als >Libertäre< klassifiziert worden sind, so schnell wurden sie von Medien und Polizei der anarcho-autonomen Bewegung [« mouvance anarcho-autonome »] zugeordnet.

-Grenoble am 1. Juli: ein in Brand gesetzter RangeRover (Vierradantrieb) wurde gegen die Fassade der BNP-Bank gebracht, in Solidarität mit Zoé aus Chambery und Mauricio aus Chile
Erklärungsschreiben vom: « Commando démocratie = pyromanie »

– am Ende der Woche vom 18. Juli ist Mike unter Auflagen entlassen worden

Diese Geschichte hatte damals auch Rafou und Lucas (Pseudonyme) in die Gefängnisse La Santé (Paris) und Fresnes gebracht, den einen für anderthalb Monate, den anderen für drei Wochen. Mike war der letzte, der noch innerhalb der Gefängnismauern verbleiben musste. Wie für die anderen sind seine Mauern immer noch präsent, was den Umständen der Auflagen [contrôle judiciaire] geschuldet ist, die während der Untersuchung/Ermittlung andauern werden (die wahrscheinlich etwa ein Jahr in Anspruch nehmen werden.

Nichts ist zu Ende – es ist nicht falsch, dies noch einmal zu wiederholen.

Für Zoé, die wir niemals vergessen werden.

[http://lelaboratoire.over-blog.com/article-34060822.html]
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