Französische und internationale Medien spekulieren, ob der gestrige Sprengstofffund im Kaufhaus Printemps tatsächlich auf eine "Afghanische Revolutionäre Front" zurückzuführen ist.
Weil in einer Anschlagserklärung die Worte "revolutionär" und "kapitalistisch" verwandt werden, wird vielmehr die Urheberschaft von linken (bzw. "ultralinken") Gruppen unterstellt. Im britischen "Indepent" darf ein "Geheimdienstexperte" deren "Terror-Gefahr" ausbreiten:
"'[Die Ultralinke] ist eine Bedrohung, die ernstgenommen werden muß‘, sagte er gestern. Es gibt eine echte Wiederauferstehung dieser Bewegungen, angeführt von Gruppen in Deutschland, Großbritannien und den USA. Sie ziehen relativ junge Leute an, die oft sehr intelligent sind. Sie beginnen mit Öko-Terrorismus oder den radikalsten Tierrechts-Flügeln oder antikapitalistischen Bewegungen’".
Indes gibt es ein weiteres, sehr empfehlenswertes Solidaritätsvideo über die "bissigen Terroristen", das unter anderem in Tarnac gedreht wurde.
Mittlerweile existiert auch eine englische Übersetzung des Buches "Der kommende Aufstand", als dessen VerfasserInnen einige der Tarnac9 gelten. Download als pdf z.B. unter http://tarnac9.noblogs.org/gallery/5188/insurrection_english.pdf (900KB).
In Frankreich finden regelmäßig Solidaritätskundgebungen statt. Am Freitag wurden dabei 5 Leute verhaftet, die inzwischen – unter hohen Auflagen – wieder entlassen sind. Sie dürfen bis zu ihrem Prozeß am 19. Januar das 8. Arrondissement von Paris auf unbestimmte Zeit nicht betreten. Jene, die in den Banlieus leben, haben Platzverweise für ganz Paris bekommen. Weiterhin dürfen sie sich bis zum Prozess weder treffen noch irgendeinen Kontakt untereinander halten.