Yldune und Julien bleiben im Knast
Zwar hatte der Haftrichter dem Antrag von Juliens Anwältin Irène Terrel stattgegeben und seine Freilassung angeordnet. Allerdings war die Staatsanwaltschaft erfolgreich mit der Forderung, die Untersuchungskammer des Appellationsgerichts anzurufen. Drei Richter entschieden heute dass Julien "Weihnachten im Gefängnis" verbringt, wie viele französische Zeitungen schlagzeilen. Juliens Vater wehrte sich heftig gegen die Anordnung und fordert ein Ende der "Maskerade".
Kommenden Freitag berät die Kammer erneut, diesmal mit weiteren zugezogenen Akten.
Gestern war auch Yldune mit einem Antrag auf Freilassung gescheitert. Ihr Antrag ist noch nicht von der Untersuchungskammer behandelt worden. Sie bekam inzwischen Besuch von ihrem Vater.
Für Freitagmorgen hat Anwältin Terrel eine Erklärung von Julien angekündigt. Sie begründete die Forderung nach Haftentlassung heute unter anderem damit, dass Julien "Garantien" wie einen festen Wohnsitz vorweisen kann und die Vorwürfe ohnehin haltlos sind. Am 12. Dezember hatte er bereits über seine Anwältin kommuniziert, dass er mit den Vorwürfen nichts zu tun hätte, berichtet Le Monde ("totalement étranger à cette affaire"). Alle größeren Medien haben heute über die Entscheidung berichtet. In der französischen Öffentlichkeit wird weiter heftig diskutiert, ob die Hakenkrallen-Anschläge überhaupt als "Terrorismus" zu werten sind.