Nach der gestrigen Entscheidung der Untersuchungsrichter muß Julien wie auch Yldune vorerst im Knast bleiben. Die Entscheidung wurde unter anderem damit begründet, dass er nicht die dafür erforderlichen "Garantien" vorweisen könne. Julien hat anscheindend alle Vorwürfe bestritten. Sein Vater hat Anschuldigungen gegen Polizei und Justiz erhoben, die Julien erniedrigen wollen. Er mußte sich z.B. auf dem Weg zur Verhandlung mehrmals bis auf die Haut ausziehen und untersuchen lassen.
Im "Journal du Dimanche", das Sarkozy nahe steht, wird ein "leitender Beamter" zitiert der behauptet, im Falle einer Freilassung würden Yldune und Julien "ohne Zweifel" an den Riots in Athen oder Griechenland teilnehmen.
Yldune hat bisher keine weitere Haftprüfung erhalten. Ihr Fall wird erst am 8. Januar behandelt, erklärten die Richter. Die Anwälte hatten diese Prüfung allerdings schon am 9. Dezember beantragt. Ihr Vater erklärte dass sie sehr schlecht schläft und alle 2 Stunden aufwacht: "Wenn es keinen Respekt vor der Unschuldsvermutung gibt, gibt es auch keinen Respekt der Persönlichkeit".
Währenddessen bleiben 6 AktivistInnen, die bei Protesten am 12. Dezember vor der griechischen Botschaft in Paris teilgenommen hatten, weiter in Haft. [Sorry, das war eine Falschmeldung bzw. -übersetzung. Die 6 sind raus, dürfen aber bis zum Prozeß keinen Kontakt haben und sind mit Betretungsverboten von Teilen der Stadt belegt. Eine Petition fordert die Anklage fallenzulassen; die Setzerin]. Ihr Fall wird am 19. Januar verhandelt. Französische Gruppen haben eine Petition für ihre Freilassung verabschiedet, die auch von der PCF und LCR unterschrieben wurde. Die 6 riskieren bis zu 5 Jahren Haft.
Die Soligruppe aus Tarnac "11. November Komitee" hat für den 15. bis 25. Januar zu internationalen Aktionen und Widerstand gegen die Repression der Tarnac9 aufgerufen.