Schreibt den Gefangenen!

Schreibt Julien, der im Knast in Paris sitzt. Die Adresse:

Julien COUPAT
N° d’écrou 290173
42 rue de la santé
75014 Paris
FRANCE

Wir kümmern uns um die Adresse der zweiten Gefangenen, Yldune L.

Solidarität ist eine Waffe!

Hamburger Abendblatt: Farbanschlag auf französisches Konsulat

Unbekannte haben einen Farbanschlag auf das französische Generalkonsulat in Hamburg verübt. Sie schleuderten in der Nacht zum Freitag mit Farbe gefüllte Weihnachtsbaumkugeln gegen die Fassade des Gebäudes im Stadtteil Rotherbaum. Bei der Suche nach den Tätern hofft die Polizei auf Hinweise von Zeugen.

Bislang unbekannte Täter haben in der Nacht zum Freitag einen Farbanschlag auf das französische Generalkonsulat in der Heimhuder Straße verübt. Die Staatsschutzabteilung des Landeskriminalamtes ermittelt. Die Tat dürfte im Zusammenhang mit der Festnahme von Castor-Gegnern in Frankreich stehen, die dort Bahngleise angesägt hatten und dabei von der Polizei überrascht wurden. Continue reading „Hamburger Abendblatt: Farbanschlag auf französisches Konsulat“

Die Presse: Radikale Gruppe bekennt sich zu Anschlag auf AFP-Büro

Auf das Büro der französischen Nachrichtenagentur AFP in Athen wurde ein Brandanschlag verübt. Nun hat sich ein Unbekannter zu der Tat bekannt. Er spricht von "Solidarität mit französischen Genossen".

Eine radikale Gruppierung hat sich zu einem Anschlag auf das Büro der Nachrichtenagentur AFP in Athen bekannt. In einem Anruf bei einer Athener Tageszeitung bekannte sich ein Unbekannter im Namen der linksradikalen Gruppe "Verschwörung der Zellen des Feuers" zu der Tag. Das teilte die Polizei am Donnerstag bekannt. Am Mittwoch hatte der aus vier Gaskartuschen zusammengebaute Sprengsatz ein Feuer am Eingang des AFP-Büros ausgelöst. Nach Angaben von AFP waren zwei Mitarbeiter zum Zeitpunkt des Anschlags im Büro. Verletzt wurde niemand. Continue reading „Die Presse: Radikale Gruppe bekennt sich zu Anschlag auf AFP-Büro“

Tribune de Genève: Schienenstrecken Sabotage – Das Gericht entlässt drei Verdächtige und die Akte fällt in sich zusammen

Zwei weitere Mitglieder der anarchistischen Lebensgemeinschaft aus Tarnac bleiben vorläufig in Untersuchungshaft. Merkwürdige Polizeitaktik der Gendermerie vor dem Ausgang des Appellationsgerichtshofes [1] in Paris.

«Handlungen und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung».  Der Titel der Beschuldigungen wiegt schwer. Ohne Zweifel zu schwer für die Schultern der neun jungen Anarchisten einer Wohngemeinschaft aus Tarnac in Limousin.
Verdächtigt die jüngste Serie von Sabotageanschlägen verübt zu haben, welche Störungen auf mehreren TGV Strecken in Frankreich verursachte, wurden 5 der neun verdächtigen vor 3 Wochen inhaftiert.  Gestern Nachmittag wurde ihr Fall vor der Untersuchungskammer des Appellationsgerichtshofes in Paris geprüft. Wie gewöhnlich in Frankreich fand die Anhörung hinter verschlossenen Türen statt. Folglich war es eine der Anwälte der Beschuldigten — Me Irène Terrel — die die Entscheidung des Gerichtes vor einem Wald voller Mikrofone und Kameras verkündete: Drei der Verdächtigen wurden entlassen und zwei weitere – darunter Julien, 34 Jahre, der von der Polizei als «Haupverdächtiger» präsentiert wird – bekamen ihre vorläufige Verhaftung bestätigt. Continue reading „Tribune de Genève: Schienenstrecken Sabotage – Das Gericht entlässt drei Verdächtige und die Akte fällt in sich zusammen“

Neues aus der Taïga 4.12.2008

Debatte in Frankreich: Sind Zugverspätungen "Terrorismus"?

Die Verhaftungen von Tarnac haben in Frankreich eine breite Diskussion ausgelöst, ob das Herbeiführen von Zugverspätungen als Terrorismus zu bezeichnen ist.

Am 8. November, rund um den Castor-Transport, haben wohl bis zu 40.000 Reisende in Frankreich für 6 Stunden an den Bahnhöfen gewartet. 160 Züge fielen aus, 4 Strecken waren betroffen. So fragt die französische Zeitung Liberation: "Terroristen? Wirklich?". Daniel Cohn-Bendit beschuldigt die Polizei, "Menschen die die Gesellschaft kritisieren an den Rand des Abgrundes zu treiben", schreibt Liberation am 28.11. In einer Stellungnahme drücken die französischen Grünen zwar ihre
Kritik an der Konstruktion eines "terroristischen Unternehmens" aus,
distanzieren sich aber frontal vom "Vandalismus" (womit das Anbringen
der Hakenkrallen gemeint ist).

Währenddessen betreibt die Regierung unter Federführung der Innenministerin Michele Alliot-Marie weiterhin die Kriminalisierung der Festgenommenen als "Ultralinke", die fern jeder demokratischer Meinungsäußerung agierten und sich extrem gewalttätig äußerten. In Frankreich haben Regierung und Polizei den Begriff "anarcho-autonom" geprägt, der seit Monaten eine zunehmende Repression linksradikaler, anarchistischer Strukturen begleitet. Continue reading „Neues aus der Taïga 4.12.2008“

Neues aus der Taïga 3.12.2008

Vincent frei! / Solidarität

Vincent, der vorgestern während einer Solidaritätskundgebung vor dem Gericht in Paris festgenommen wurde, kam heute aus dem Knast raus! Ihm droht nun ein Prozess wegen "Rebellion".

In Brüssel fand eine Kundgebung statt. Die AktivistInnen erklärten sich solidarisch mit den "Tarnac9" und der von Hausdurchsuchungen am Wochenende betroffenen belgischen Soligruppe. Ein Video dazu gibts hier.

In Paris protestieren AktivistInnen non stop vor dem Gericht.

Berichte über die "Tarnac9", ihre Festnahme im Dorf Tarnac und Stimmen von AnwohnerInnen aus dem französischen Fernsehen gibts hier, dort und da (youtube). Außerdem der Bericht "Wenn sie freigelassen werden, gibts ein Dorffest!".

Interview zu den Verhaftungen am 11. November in Frankreich

Wir sprechen mit Leuten vom Unterstützungskommitee aus Tarnac zu den Razzien und Verhaftungen vom 11. November 2008 in Frankreich.

Interview, deutsch, Produktionsdatum  03.12.2008, Sendegruppe A Redaktion Knast und Justiz, Freies Sender Kombinat, 22:23 Minuten.

Download und Anhören unter http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=25219.

Neues aus der Taïga 2.12.2008

3 Menschen aus Knast raus / Razzien in Brüssel / Festnahmen in Paris

Mittlerweile sind drei weitere Menschen auf Bewährung und unter strengen Auflagen aus dem Knast entlassen. Im Knast
bleiben Julien Coupat, dem vorgeworfen wird Anführer der Gruppe zu
sein, und seine Freundin Yldune L.

Außerdem fanden am Wochenende mehrere Durchsuchungen bei der belgischen Soligruppe in Brüssel statt. Wir kümmern uns um weitere Informationen.

Eine Gruppe von AktivistInnen wurde gestern während einer Solidaritätskundgebung für die "Tarnac9" vor dem Gericht in Paris festgenommen. Der Vorwurf lautet auf "Stiften von Unruhe" oder ähnlich. Fast alle kamen gestern wieder frei, ein Aktivist (Vincent) sitzt jedoch weiterhin im Knast.

AFP: Drei Verdächtige nach Bahnanschlägen in Frankreich wieder frei

Nach den Anschlägen auf die französische Bahn während des jüngsten Castor-Transports nach Gorleben sind drei Verdächtige wieder auf freiem Fuß. Das Pariser Berufungsgericht ordnete am Dienstag an, drei von fünf Inhaftierten aus der Untersuchungshaft zu entlassen, unter ihnen eine junge Mutter. Der mutmaßliche Rädelsführer der Anschläge und seine Freundin bleiben vorerst hinter Gittern; ihnen wird weiterhin vorgeworfen, gemeinsame Sachbeschädigung begangen und sich zu terroristischen Zwecken verbündet zu haben. Dem jungen Mann drohen bis zu zwanzig Jahre Gefängnis. Vier weitere Menschen waren Mitte November vorübergehend in Gewahrsam genommen wurden, kamen aber unter Auflagen wieder frei.

copy/ paste von http://www.mittelbayerische.de

Offener Brief der Eltern von Bertrand, Mathieu, Elsa, Aria und Yldune

Wenn alle Medien zusammen in gemeinsamer Kakophonie eine handvoll junger Menschen, die gerade im Gefängnis schmachten, zum Objekt ihrer Lügen werden lassen, ist es sehr schwer den richtigen Ton zu treffen um den Rabatz zu beenden und ein wenig Wahrheit einklingen zu lassen.

Viele Journalisten haben sich geradezu verbogen, um die Stellungnahmen von der Innenminsterin zu bestätigen, sogar bereits zu dem Zeitpunkt, wo die Razzien noch stattgefunden haben. Die Verhafteten wurden deshalb von Beginn an schuldig erklärt.
Niemand konnte sich der effekthascherischen Reality-Polizeishow der letzten zwei Wochen entziehen, wobei die Kinder in die Hauptrollen gezwungen wurden. Der seelische Schmerz, die Angst und Tränen haben uns heruntergerissen, dieser Zustand hält immer noch an. Aber das, was uns am meisten verletzt hat, uns am meisten zerstörte, ist die ausgebrochene Flut der Lügen.

Heute waren es unsere Kinder, morgen könnten es eure sein. Wir sind immer noch fassungslos, aber wir sind nicht länger gelähmt. Die folgenden Fakten sind ein Versuch zurück zur Wahrheit zu finden und die öffentliche Vorverurteilung verstummen zu lassen. Continue reading „Offener Brief der Eltern von Bertrand, Mathieu, Elsa, Aria und Yldune“