Übersetzung des Demo-Aufrufs 23. Mai in Lille

Aufruf für eine landesweite Demo gegen Staatsrepression am 23. Mai in Lille

Weil wir genug haben, genug von dieser reaktionären Gesellschaft, wo jedes kleine Etwas zum Gegenstand eines neuen ultra-repressiven Gesetzes wird, wo jedes Individuum, das gegen diese konservative und ultra-liberale Regierung ist, einE potentieller VerdächtigeR wird, wo das Sich-Einsetzen und Menschlich-Sein gegenüber anderen ein Verbrechen ist.

Wenn ein Staat mit Hilfe seiner Repressionskräfte in einem Jahr 600 000 Personen in Gewahrsam nimmt, was 1 % seiner Bevölkerung ist, oder wenn er diejenigen des «Delikts der Solidarität» beschuldigt, die Illegalisierten helfen, dann bekommt dieser Staat gefährlicherweise eine faschistische Attitüde.

Auf jeder Demonstration können wir zahlreiche Beweise für das versteckte Antlitz des Staates finden, z.B. die Gewalt der Hunde der republikanischen Garden, die mit immer gefährlicheren Waffen ausgestattet sind. Jeden Tag gibt es Gesichts-Kontrollen [die sich nach dem Äußeren der kontrollierten Personen richten], Schlagstockeinsätze, Gehirnerschütterungen, Einschränkungen oder Verlust des Seh- oder Hörvermögens… so viele Verletzungen die ein Leben lang eine Erinnerung daran erhalten, dass man gegen die Regierung war.

Diese Beispiele sind keine unbedeutende Minderheit repressiver Formen und Perversitäten, die der Staat gegen einfache Individuen und gegen seine politischen GegnerInnen einsetzt. Sei es auf der sozialen, wirtschaftlichen oder politischen Ebene; jedeR muss sich im klaren darüber sein, dass zu irgendeinem Zeitpunkt eine Zelle auf ihn oder sie wartet.

Wir haben die Schnauze voll von all diesen Verboten, von dieser überbordenden polizeilichen Überwachung, von dieser Macht, die uns jeden Tag moralisch und physisch ermordet! Dagegen richtet sich unser lauter Aufschrei und unsere Wut auf den Straßen am 23 Mai!

Kommt, um Eure Wut auf die Straße zu tragen

In Solidarität mit den Aufständischen von Strasbourg, Tarnac und all den anderen

Gegen die ständige Gewalt, die Demütigungen und den Rassismus der Polizei

Gegen die Razzien nach Illegalisierten und rassistischen (Gesichts-)Kontrollen

Gegen die Kriminalisierung des Antifaschismus

Gegen die soziale Repression gegenüber den Beschäftigten, die im Streik sind

Gegen die Registrierung, Ablichtung und die DNA-Datnbanken von Demonstrierenden, Angestellten, GewerkschafterInnen und Individuen

Gegen das Verbot, sich zu vermummen und in Demos seine Anonymität zu wahren

SAMSTAG, 23. MAI 2009, 14 h 30 PORTE DE PARIS IN LILLE

GEGEN ALLE REPRESSION, IN ATHEN, STRASBOURG, LONODON, VILLIERS-LE-BEL UND ÜBERALL DORT, WO ES DER AUFSTAND IST, DER KOMMT [L’insurrection qui vient…, Buchtitel, der im Tarnac-Zusammenhang eine Rolle spielt]

einige Individuen

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